In Planung: Ein Atelierhaus
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Die Einbindung des Gebäudes
Der hier gültige Bebauungsplan schafft einen klaren Rahmen zum Teil bis in das Gestaltungsdetail hinein für die Bebauung des Grundstückes. Das Grundstück ist ungefähr Ost- West gerichtet und ist mit ca. 18 m verhältnismäßig breit. Die Größe des Baufensters lässt Spielraum für die Lozierung des Baukörpers in der Weise zu, diesen an die nördliche Längsseite so zu setzen, dass ein ausreichend breiter Gartenteil vor der Süd- und Längsseite liegt. Die Vordere und hintere Baugrenze wurden vollständig ausgenutzt.
Die vorgegebene maximale Traufhöhe von 6,5 m ermöglicht einen zweigeschossigen Bau mit einem ausgebauten Dachgeschoss, dass bei Nutzung der zulässigen Dachneigung von 45° maximale Wohnfläche im Dachgeschoss ermöglicht.
Die Lage des rückwärtigen großen Gartens im Westen des Hauses wurde wegen des großzügigen Zugangs vom Esszimmer aus hingenommen und weil der Gartenteil vor der Südfassade im Bauwich mit über 4 m ausreichend groß erscheint.
Die Architektur
Die Grundstrategie des Entwerfens entwickelte sich aus der Wahl einer Charakteristik des Baukörpers, die das Haus als Komposition der einzelnen Elemente eines Hauses versteht. Dach, Fassade und sonstige Gebäudegliederungen treten als funktionale Bauteile für sich auf. Bedingt war diese Entscheidung auch durch den unbedingten Wunsch nach Betonung des geneigten Daches als prägnantes Bauteil mit einem möglichst großen Dachüberstand.
Deshalb wurden neben dem Dach die Fassade mit den Fenstern, der Vorbau im EG unter der Terrasse sowie die Atelierfenster der straßenseitigen Giebelwand für sich höchst differenziert und zum Teil ornamental behandelt.
Der Grundkörper des Hauses ist fein verputzt, Vorbau und Atelierfenster sind hingegen mit Klinkermauerwerk abgesetzt. Das Dach als weiteres Element zeichnet sich durch einen möglichst zierlich konstruierten Dachüberstand aus, der das Dach als höchst filigrane Deckfläche des Gebäudekörpers hervortreten lässt.
Die großen, funktionalen Atelierfenster der Giebelwand geben das Leitmotiv für das „Atelierhaus“ genannte Gebäude. Hinter diesen Fenstern findet sich der Arbeitsplatz der Bauherrin. Die aufwändig in die Tiefe gestaffelte Umrahmung dieser Fenster aus Ziegelmauerwerk verleihen ihnen und dem Haus die thematische Bedeutung.
In gleicher Sprache, jedoch weniger aufwändig wurde die Fassade des Vorbaus der Gebäudelängsseite behandelt. Die stets gleichgroßen hochformatigen Fensteröffnungen geben hier den Rhythmus an. Diese Anordnung führt zu einer Innen- Außenbeziehung der dahinter liegenden Wohn- und Esszimmer zum Garten, die durch Fragmentierung des Blicks bestimmt wird. Dessen Berechtigung wird aus dem Umstand bezogen, dass es sich bei diesem Gartenteil um den Bauwich zum Nachbarn handelt und hierdurch das erforderliche Maß an Diskretion gewahrt wird, ohne den offenen Zugang zu den Terrassenflächen zu behindern
Auf die sonstigen Fassaden angewandt wird dieses Fensterformat zum gewünschten Charakteristikum des ganzen Hauses. Die großformatige Terrassentür am Westgiebel des Esszimmers ermöglicht einen fließenden Übergang zum großen Garten. Diese und die Atelierfenster sind ohne Harmonierverlust funktionale Ausnahmeerscheinungen des Hauses.
Die Pergolen mit in klassischer Weise gemauerten Pfeilern sind ein wichtiges Bindeglied zwischen innen und außen. Auf der Nordseite führen sie zum Hauseingang hin und auf der Südseite bilden Sie einen kleinen intimen Zwischenraum zwischen Haus und offenem Garten. Sie tragen als aus- und im übertragenen Sinn einladende gestische Elemente wesentlich zur Ordnung der Lozierung des Hauses auf dem Grundstück bei.